#StopDublinKroatien ist eine Kampagne, die im Oktober 2022 von den westschweizerischen Bleiberechtskollektiven und Solidarité sans frontières lanciert wurde. Seitdem organisiert sich ein breites Bündnis von Personen, die von einer Dublin-Rückschaffung nach Kroatien bedroht sind, und Organisationen, die sich mit ihnen solidarisieren, kollektiv gegen Abschiebungen. Gemeinsam leistet diese heterogene und fluktuierende Gruppe Aufklärungsarbeit, vernetzt sich, leistet psychologische Unterstützung und übt konstanten Druck auf die Schweizer Abschiebebehörden aus, indem sie die Gewalt, der Asylsuchende ausgesetzt sind, sichtbar macht und anprangert. Diese Gewalt wird unter anderem durch die Lebensbedingungen in den Lagern, die ständige Drohung, zurückgeschickt zu werden, und den Vollzug der Abschiebungen ausgeübt.
Die Kampagne lanciert offene Briefe, reist regelmässig nach Kroatien und schreibt Berichte, sammelt zahlreiche Zeug:innenaussagen und vernetzt sich im Alltag. Hier finden sich alle Beiträge zur Kampagne #StopDublinKroatien.
Beiträge zu diesem Projekt
Das Unterstützungsnetzwerk von Durket hat mehrere Briefe an den Regierungsrat des Kantons Thurgau geschrieben und ihn aufgefordert, seine Abschiebung nicht zu vollziehen. Auch Sie können dies tun, indem Sie die untenstehende Vorlage verwenden.
Dieser Bericht erschien in der Abendausgabe der Zeitung «Jutarnji List» am 14.1.2024. Beim vorliegenden Artikel handelt es sich um eine inoffizielle Übersetzung ins Deutsche und Französische. Der Inhalt ist das Resultat der Recherche des Journalisten und der Zeitung, die Veröffentlichung wurde von diesen autorisiert.
Link zum Original in kroatisch und hinter Bezahlschranke
Trotz zahlreicher Berichte von NGOs, Reportagen von Journalist:innen und Beschwerden bei UN-Ausschüssen beharren das SEM und das BVGer auf ihrer Position: die Schweiz schiebt weiterhin verletzliche Personen nach Kroatien ab. Zentrales Argument ist dabei stets, dass Kroatien die abgeschobenen Personen menschenwürdig versorgen könne. Der Besuch einer Delegation von Solidarié sans frontières und Droit de Rester und Interviews mit 20 Personen beweisen, dass das nicht stimmt. Im Gegenteil!
Heute in den frühen Morgenstunden kam die Polizei nach Balmberg in Kanton Solothurn und riss Kinder mit ihren Eltern aus dem Schlaf. Erneut legte sie einem Vater Handschellen an und überwältigten eine Mutter. Zusammen mit einem weiteren Passagier, wurde die ganze Familie nach Kroatien abgeschoben.
Gestern am frühen Morgen holte die Polizei eine Familie mit Kindern im Alter von fünf, drei und zwei Jahren im Asylcamp Sonnenbühl in Oberembrach (ZH) ab. Die Polizei fesselte die Mutter an den Händen und den Vater am ganzen Körper, setzte ihm einen Helm auf den Kopf und steckte ihm einen Gegenstand in den Mund, um ihn zu knebeln. Zusammen mit ihren Kindern wurden sie von mehr als einem Dutzend Polizist*innen abgeführt. Sie sollen nach Kroatien ausgeschafft werden. In Kroatien droht der Familie die weitere Abschiebung in die Türkei, dem Staat, aus dem sie geflohen sind.
Schläge, Erniedrigungen, Diebstahl, sexuelle Übergriffe, Drohungen, Verfolgung durch Hunde, rassistische Beleidigungen: Das ist die Realität von flüchtenden Menschen in Kroatien. Davon berichten uns Personen, die es bis in die Schweiz geschafft haben und hier Asyl beantragen. Diese Gewaltformen sind weder neu noch unbekannt. Menschenrechtsorganisationen haben sie seit Jahren angeprangert. Nicht davon zu wissen, ist unmöglich: Zuletzt haben die Medien 2021 grossflächig darüber berichtet .Fakt ist: In Kroatien schieben die Behörden Asylsuchende illegal und gewaltsam ab.
Apprenez-en plus sur notre travail en lien avec les expulsions Dublin vers la Croatie ! Depuis plus d'un an, nous nous engageons dans la campagne #StopDublinCroatie contre les expulsions Dublin vers la Croatie. Pour ce faire, nous nous sommes rendus deux fois en Croatie, avons rédigé des pétitions et des lettres ouvertes et avons découvert, avec les personnes concernées, le régime d'expulsion violent de la Suisse.