An der Schnittstelle von Recherche, Journalismus und Aktivismus sucht Lorenz Naegeli die Konfrontation der Ideen, die Reflexion und die unabhängige Kritik des politischen Diskurses. Kein Wunder also, dass sich sein Weg mit jenem von Solidarité sans frontières gekreuzt hat.
Er verkörpert ein Profil, das dem unseres verstorbenen Kollegen Heiner Busch, der ihn selbst kontaktiert hatte, um ihm seine Nachfolge anzubieten, nicht unähnlich ist. Wir freuen uns sehr, dass Lorenz den Posten von Heiner im politischen Sekretariat unserer Organisation übernommen hat.
Nach seinem Studium an der Sciences Po Paris und der Universität St. Gallen ist sein Interesse an Sicherheits- und Militarisierungspolitik in den Redaktionsbüros der WoZ und jüngst beim Mitaufbau des Recherchekollektivs WAV gereift. Seine Überzeugungen hat er in Calais, in Bosnien und rund um das Mittelmeer auf die Probe gestellt – entweder durch seine Arbeit als unabhängiger Journalist/Researcher oder durch Engagement bei verschiedenen selbstorganisierten Kollektiven.
Alles Allen sowie Solidarität und Selbstbestimmung statt fremdbestimmte Wohltätigkeit sind Prinzipien, die seinen Aktivismus leiten, aber auch die Freude an der Arbeit im Kollektiv, statt in vertikalen und autoritären Strukturen. Ob durch das Nachdenken hinter einem Computerbildschirm oder die direkte Beobachtung der Folgen der Überwachungspolitik und Schliessung von Grenzen, Lorenz' Ansatz ist Teil des Willens, revolutionäre Ideale real, materiell und pragmatisch umzusetzen.
Seine Arbeit bei Solidarité sans frontières - insbesondere bei der Redaktion und Herausgabe des Bulletins oder bei der Mitreflexion politischer Stellungnahmen - läuft parallel zu Rechercheprojekten wie beispielsweise dem Rüstungsreport oder Spotlight on BlackRock um nur zwei zu nennen.