Heiner Busch
Archiv, Redaktion Bulletin
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E-Mail: heiner.busch at sosf dot ch
«Ich habe eigentlich nicht viel gelernt», lächelt der Politikwissenschaftler Heiner Busch, «ausser an der Polizei herumzunörgeln. Das aber gründlich.» Als 18jähriger nahm der Saarländer 1975 in Berlin-West das Studium der Politikwissenschaften auf. Dort engagierte er sich intensiv in einem Forschungsprojekt zum Thema Polizei. Aus diesem Projekt entstand das «Institut für Bürgerrechte und öffentliche Sicherheit», das die seit 1978 erscheinende, 112 Seiten starke Zeitschrift «Bürgerrechte & Polizei/CILIP» herausgibt. Heute ist er deren Redakteur. Deshalb fährt er pro Jahr drei Mal für drei Wochen nach Berlin.
Seit 1995 lebt Busch mit seiner Partnerin in Bern. Zuerst schlug er sich hier als freier Journalist durch. Seit 2000 ist er zu einem Drittel angestellt als Archivar von sosf. Eine ideale Besetzung, denn hier gibt es zwei Archive zu betreuen: das migrations- und asylpolitische von sosf und den aktuellen Teil des Archivs von «Schluss mit dem Schüffelstaat». Überschneidungen seien 'unausweichlich', sagt er: «Denn im Grund genommen ist das Ausländergesetz ein spezielles Polizeigesetz».
Zu Buschs Pflichtenheft gehört die Auswertung der Zeitungen nach 650 Stichwörtern und die Ablage der herausgeschnittenen Artikel. Diese Stichwörter betreffen weniger wissenschaftliche Termini als vielmehr politisch relevante Fragestellungen. Wer Materialien zum Arbeitsverbot für Asylsuchende oder zu den Debatten über die 'Attraktivität' der Schweiz für Flüchtlinge sucht, ist hier an der richtigen Adresse.
Das Archiv dient einerseits der Arbeit des politischen Sekretariats von sosf, andererseits ist es für Recherchen öffentlich zugänglich. Darüber hinaus werden mit dem gesammelten Material Themendossiers zusammengestellt – beispielsweise zu den Einbürgerungsurteilen des Bundesgerichts –, die von sosf vertrieben werden.
«Ohne Gewalt gibt es keinen Staat», sagt Heiner Busch, «deshalb erkennst du auch hinter jeder Entscheidung im Ausländerrecht das staatliche Gewaltmonopol. Wenn du da genau hinsiehst, hast du häufig Grund, wütend zu werden. Und wer wütend wird, bleibt dran.»