«Auch direkt Betroffene ohne Stimmrecht sollen eine Gelegenheit haben, sich gegen die Blochergesetze auszusprechen», so bezeichnet Lara eines der Ziele der Demonstration. Seit Anfang Jahr koordiniert die 19-Jährige die Demovorbereitungen; sie kümmert sich um die Mobilisierung und ums Fundraising, sammelt Unterstützungs-Zusagen, organisiert die Kundgebungs-Infrastrukur und nutzt ihr grafisches Talent, um beispielsweise den Demokleber zu gestalten.
Engagement auch in anderen Bereichen
Politisch radikalisiert wurde Lara während der SchülerInnen-Mobilisierung gegen den Irakkrieg. Seither engagiert sie sich in verschiedenen Gruppierungen: Im Infoladen der Reitschule hält sie die Bibliothek auf neuestem Stand und in einem Siebdruck-Atelier gestaltet sie regelmässig Plakate und Flugblätter für verschiedene Veranstaltungen.
Lara, deren Mutter vor über 20 Jahren aus Kroatien eingewandert ist, hat letzten Sommer die Matura bestanden und will mit dem Praktikum bei Sosf «Erfahrungen in institutioneller politischer Arbeit sammeln». Treuer Begleiter im Büroalltag ist ihr Appenzeller-Mischling, der sich, seit sie ihn ständig «Büsi» nennt, in einer wahren Identitätskrise befindet.
Als Fernziel hat Lara eine Welt ohne Grenzen vor Augen, wobei sie sich aber bewusst ist, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist: «Migration ist keine Naturkatastrophe. Es wäre an der Zeit, dass dies auch der Gesetzgeber endlich einsehen würde.» Sie freut sich darauf, gemeinsam mit Tausenden von Menschen am Flüchtlingstag in Bern dafür ein starkes Zeichen zu setzen.
Dinu Gautier
(Quelle: Bulletin Juni 2006)