Die Arbeitstage von Dinu Gautier als Sosf-Praktikant verlaufen nicht sonderlich spektakulär: «Es ist ein Bürojob: Mails lesen und schreiben, telefonieren, Protokolle verfassen und an Sitzungen teilnehmen – das gehört alles dazu.» Doch entscheidend ist der Inhalt der Arbeit.
Am 18. Juni soll unter dem Motto «wir sind die schweiz.» in Bern eine Grossdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung stattfinden – und bei Dinu Gautier laufen die Fäden zusammen. «Mir wurde bei den Protestaktionen gegen den Nothilfe-Bunker auf dem Jaunpass im vergangenen Sommer klar, dass ich an diesem Thema dran bleiben will.» Schon damals hatte Gautier mit Sosf in Kontakt gestanden, lernte die Leute kennen, die auf dem Sekretariat arbeiten. Die Praktikumsstelle schliesslich hat er sich selbst organisiert. «Ich suchte eine sinnvolle Beschäftigung für das Jahr zwischen Matura und Studienbeginn.» Im Gespräch mit Sosf-Sekretär Balthasar Glättli habe sich bald einmal abgezeichnet, dass auf dem Sekretariat genügend Aufgaben darauf warten, angepackt zu werden.
Vom Antimilitarismus zur Asylpolitik
Vor seinem Praktikum bei Sosf hat Dinu Gautier bereits bei verschiedenen politischen Bewegungen Erfahrungen sammeln können. So war er etwa an der Organisation des grossen SchülerInnen-Streiks gegen den Irak-Krieg beteiligt und hat bei der Berner Gassenküche mitgemacht. «Wichtig ist das Gefühl, etwas erreichen zu können.» Auch wenn dies gerade in der Ausländer- und Asylpolitik zur Zeit nicht besonders einfach sei. «Aber irgendeinmal werden wir die Schweiz sein.»
Nick Lüthi
(Quelle: Bulletin März 2005)