Feuer in Moria
Letzte Nacht ist das masslos überfüllte Flüchtlingscamp Moria zu grossen Teilen durch einen Brand zerstört worden. Knapp 13’000 Menschen lebten in dem Camp, das eine offizielle Kapazität für nur 2’757 Menschen hat. Eine Evakuierung wurde nicht organisiert - es gibt seit Jahren keine Evakuierungspläne für das ganze Camp. Ebenso hat es Europa und die Schweiz im Frühjahr 2020 verpasst, die breit geforderte Evakuierung der Camps und die Umverteilung der Menschen auf verschiedene europäische Staaten durchzuführen.
Am 2. September wurde die erste Person in Moria positiv auf Covid-19 getestet. Anstelle einer geordneten Aufklärung der möglichen Infektionswege wurde das gesamte Camp unter Quarantäne gestellt. Alle Menschen wurden dadurch aktiv der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt. Die Menschen werden an Europas Grenzen eingesperrt.
Über 50’000 Menschen hatten am 23. Juni 2020 den Bundesrat dazu aufgefordert, sich an Aufnahmeaktionen zu beteiligen, um die Lager der griechischen Inseln zu evakuieren. Der Nationalrat hat am 16. Juni 2020 die Motion zur Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland angenommen und die 8 grössten Städte der Schweiz haben sich bereit erklärt, Geflüchtete direkt aus Griechenland aufzunehmen. Wir fordern den Bundesrat, Karin Keller-Sutter als Departementsvorsteherin des EJPD und das SEM dazu auf, sofort alle Geflüchteten aus dem Camp Moria in die Schweiz aufzunehmen. Die geleistete Nothilfe reicht schon lange nicht mehr aus.