Fluchthilfe ist kein Verbrechen, sondern ein Akt der Solidarität!
Am gestrigen am 1. September wurde die sozialdemokratische Tessiner Abgeordnete Lisa Bosia Mirra verhaftet. Sie wird beschuldigt, minderjährigen Geflüchteten beim Grenzübertritt aus Italien geholfen zu haben. Lisa Bosia Mirra engagiert sich seit mehreren Wochen für Asylsuchende, die von der Schweiz in die italienische Stadt Como zurückgewiesen werden.
Solidarité sans frontières ist empört über die Kriminalisierung der Aktion von Lisa Bosia Mirra. Seit Wochen schafft das Grenzcorps Hunderte von Personen illegal nach Italien zurück und verletzt damit die Grundrechte der Menschen auf der Flucht, ohne dass dies unsere Behörden irgendwie zu berühren scheint. Für einige, zu wenige, ist ein Handeln gegen diese Ungerechtigkeit eine moralische, durch ihr Gewissen bestimmte Pflicht. Für sie geht es nicht um Ruhm oder Profit, sondern nur um die Genugtuung, das Inakzeptable nicht zu akzeptieren. Fluchthilfe ist nicht ein Verbrechen, sondern ein Akt der Solidarität, der es verdient, gewürdigt und unterstützt zu werden.
Wenn die Gesetze diskriminieren, die Behörden die Grundrechte verletzen und eine ganze Gesellschaft, ohne sich dessen bewusst zu werden, ihren ethischen Tiefpunkt erreicht, ist der zivile Ungehorsam nicht mehr nur eine Möglichkeit, er ist eine Pflicht.
Amanda Ioset
Geschäftsführerin Solidarité sans frontières
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