Manche Menschen hätten gerne mehr Abenteuer in ihrem Leben. Komisch, denn für anderen Menschen ist das Leben ein Abenteuer. Menschen wie wir, geboren in unserer Familie, in unserer Heimatstadt (seltsam, dass ich sie immer noch als Zuhause bezeichnen muss). Heimatstadt, Heimatland, Heimat, und so weiter, und so weiter.
Es ist seltsam, denn man lebt nicht mit diesen Abenteuern, man muss die Abenteuer bestehen, um sein Leben zu meistern.
Manchmal fühlt es sich an, als nähme man an einer Survival-Fernsehserie teil. Du wirst in einem Land geboren, in dem deine Herausforderung darin besteht, dich inmitten all der Hindernisse am Leben zu halten, und du überlebst. Dann fliehst du aus diesem Land und suchst in einem anderen Land Schutz, was dir wie eine zweite Staffel der Überlebens-Fernsehserie vorkommt. Und dann durchlebst du das Ganze noch einmal.
Und dann sagen sie: «Nein, du kannst hier nicht leben.» Also kämpfst du erneut. In gewisser Weise ist das die Erfolgsformel der Serie in Bezug auf die Herausforderungen, Hindernisse, Hürden und das Überleben.
Aber es ist traurig, dass du immer stärker kämpfen musst, um zu überleben, um am Leben zu bleiben. Und dann, wenn du einen negativen Beschied bekommst und dann wieder und wieder am Kämpfen bist: Das ist dann die erfolgreiche dritte Staffel deines Lebens.
Es ist seltsam, aber eigentlich sollte mein Name «Surviving Smile Vidya» lauten. Ich weiss nicht, warum ich bei «Living Smile Vidya» geblieben bin. Eigentlich ist das ja ein Witz.
Mein Name ist Living Smile Vidya. Ich bin eine Transfrau. Ich bin eine Transaktivistin, eine Dalit-Aktivistin. Ich bin eine Künstlerin. Ich will nicht nur einfach überleben. Ich will leben!
Wenn möglich, möchte ich glücklich leben. Und ich werde meinen Kampf, meinen Protest, meine Strategie fortsetzen. Das Leben von Geflüchteten zählt.
Vielen Dank.