Die Schweizer Bundesverfassung bekennt sich zu den Menschenrechten und zur Gleichbehandlung Aller. Sie bekräftigt in ihrer Präambel den «Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben» und die Gewissheit, «dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen».
Die Schweiz ist seit über hundert Jahren ein Einwanderungsland. Die Schweiz wurde von Ausländern gebaut. Migrantinnen betreuen Kinder und pflegen Alte und Kranke. Trotzdem entwickelt sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Gesellschaft der Ausgrenzung. Sie fordert von der ausländischen Bevölkerung Integration, meint aber bedingungslose Unterwerfung unter die «Regeln» der angeblichen Mehrheit. Unter dem Vorwand der Emanzipation der Frau diskriminiert sie MuslimInnen.
- Wenn in der Schweiz Jugendliche keine Ausbildung machen können, bloss weil sie keine Aufenthaltsbewilligung haben… dann geht mich das etwas an!
- Wenn in der Schweiz Flüchtlinge über Monate und Jahre ohne Perspektiven in Notunterkünften leben müssen oder in Gefängnisse gesteckt werden… dann geht mich das etwas an!
- Wenn in der Schweiz Schutzbedürftige keine Zuflucht erhalten, sondern bei Nacht und Nebel ausgeschafft werden… dann geht mich das etwas an!
- Wenn in der Schweiz Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer Herkunft oder Hautfarbe gesetzlich diskriminiert und gesellschaftlich ausgegrenzt werden… dann geht mich das etwas an!
- Wenn in der Schweiz Sans-Papiers «willkommen» sind als billige Arbeitskräfte, aber keine Chance auf ein Bleiberecht erhalten… dann geht mich das etwas an!
- Variante, Quelle überprüfen: Wenn in der Schweiz eine fremdenfeindliche Partei wie die SVP die faschistoide Forderung lanciert, dass diejenigen, die ihre Minarett-Verbotsinitiative angelehnt haben, «unser Land verlassen» sollen… dann geht mich das etwas an!
- Wenn in der Schweiz MigrantInnen zum Sündenbock für die ungelösten Probleme von Wirtschaft und Politik gemacht werden… dann geht mich das etwas an!
Als eine Bewohnerin, als ein Bewohner der Schweiz nehme ich meine Verantwortung und meine Rechte wahr und erkläre hiermit:
Dies geschieht nicht in meinem Namen. Das mache ich nicht mit!
Menschenrechte und Demokratie sind für mich ein Auftrag zum Widerstand gegen Hass und Ausgrenzung.
Zusatzantrag: Generell statt 1. Person Einzahl „ich/mich geht das etwas an“ neu 1. Person Mehrzahl verwenden „Wir/uns geht das etwas an“.