Migration ist eine Realität, ein Recht und eine Chance.
Migration ist eine Realität - In der Vergangenheit und in der Gegenwart. Menschen emigrieren in andere Länder. Aus den verschiedensten Gründen. Aus Zwang und Not, aber auch aus eigenem Interesse oder weil sie gebraucht werden.
Migration ist ein Recht - Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte hält fest, dass jeder Mensch das Recht hat, jedes Land, auch das eigene, zu verlassen. Damit dieses Recht aber Tatsache wird, braucht es auch das Recht jedes Menschen, in ein anderes Land einzuwandern. Migration ist eine Chance - Für uns ist Migration keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung. Unsere Kultur ist seit langem eine Kultur der Vielfalt, des Neben- und Miteinanders.
Der Grundrechtsabbau trifft alle.
Heute sind ImmigrantInnen das Opfer scharfer Angriffe. Ihre Grundrechte werden in Frage gestellt. Sie gelten als Menschen zweiter Klasse. Aber die gleichen Kräfte, welche den ImmigrantInnen ihre Rechte absprechen, grenzen auch alle anderen Menschen aus, welche nicht bereit sind, ihr Leben selbstlos einer wirtschaftsfixierten, wachstumsorientierten Politik unterzuordnen. Wer die ImmigrantInnen angreift, greift alle Menschen an.
Aktionswoche 2008: Gehen wir in die Offensive!
Wir, an der Landsgemeinde versammelte ImmigrantInnen und SchweizerInnen, stellen fest, dass der Kampf für die Rechte aller Menschen in der Schweiz in der Vergangenheit zu sehr ein Verteidigungskampf war, aufgezwungen von aussen und defensiv. Wir aber wollen selbstbewusst unsere Rechte und die gleichwertige Teilhabe an unserer Gesellschaft einfordern. Wir rufen deshalb alle fortschrittlichen und liberalen Kräfte auf, sich an der im September 2008 geplanten gesamtschweizerischen Aktionswoche der ImmigrantInnen unter dem Motto «Ohne uns geht nichts.» zu beteiligen.
Solidaritätserklärung
Die anwesenden Personenen und Organisationen rufen zur Zivilcourage auf. Sie bekräftigen ihre konkrete Unterstützung für alle, die angegriffen werden wegen ihrer Solidarität. Sie unterstützen alle, welche in ihren Grundrechten eingeschränkt werden oder von den Zwangsmassnahmen der Immigrations- und Asylgesetze betroffen sind.
Sie erklären sich solidarisch mit allen, die wegen ihres menschlichen Handelns verurteilt werden, insbesondere unterstützen sie auch die tunesischen Fischer, welche in Agrigente (Italien) dafür verurteilt wurden, dass sie Schiffbrüchige in Sicherheit brachten.
Kontakt: Bruno Clément (fr) 079 548 10 26, Balthasar Glättli (de) 076 334 33 66