Der neue BFM-Direktor du Bois-Reymond hat in der NZZ am Sonntag vom 11.4.2010 eine neue Taskforce in seinem Departement angekündigt und gestern im Schweizer Fernsehen nachgelegt. Dabei hat er Nigerianer pauschal der Kriminalität verdächtigt. In einem Newsnetz/Tages-Anzeiger Interview wehrt sich nun Celeste Ugochukwu (Präsident des Nigerianischen Wirtschaftsforums in der Schweiz und der Nigerian Diaspora Organisation) gegen diese Pauschalvorwürfe: "Man sagt auch nicht, dass die Schweizer alle Geld waschen, nur weil einige finanzielle Institutionen in der Schweiz wegen Geldwäscherei rechtlich verfolgt wurden."
Das ganze Interview auf www.tagesanzeiger.ch
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe hat zudem den Länderbericht aus Nigeria aktualisiert. Er zeigt, dass es durchaus gute Gründe geben kann, aus Nigeria zu fliehen. Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung, wie folgende Auszüge zeigen:
Politische Gewalt bestimmt den politischen Wettbewerb in unterschiedlichster Form: Ermordungen durch bewaffnete Gruppen, Kämpfe zwischen rivalisierenden Gangs, Wahlbetrug und Einschüchterungen. (...) Auch die Wahlen 2007 erwiesen sich als Farce. Sie waren geprägt von Wahlbetrug und Gewalt und forderten über 300 Todesopfer. (...) Die Nigerian Police Force (NPF) ist verantwortlich für hunderte extralegale Tötungen, Folter, Vergewaltigungen, Verschwindenlassen von Personen und Erpressungen. Die Polizisten bleiben straffrei. Zahlen zu den von der Polizei getöteten Personen sind unzuverlässig. Nach offiziellen Statistiken sind zwischen 2003 und 2008 3014 Personen von der Polizei getötet worden. Human Rights Watch geht von 10‘000 getöteten Personen zwischen 2000 und 2008 aus. (...) Willkürliche Verhaftungen - sogar von Zeugen - sind weit verbreitet. Personen, die sich in der Nähe eines Tatortes aufhalten, werden bisweilen bis zu mehreren Monaten inhaftiert.
- Der aktualisierte Länderbericht Nigeria