Der 14. Juni ist ein wichtiges Datum für den Kampf um Gleichberechtigung in der Schweiz. Seit dem grossen Streik 2019 gehen junge und ältere Frauen*, Politiker:innen oder Arbeiter:innen auf die Straße, um ihre Rechte einzufordern: das Patriarchat abschaffen, Diskriminierung bekämpfen, Selbstbestimmung fordern und fördern. Doch gerade migrantische Frauen* sind an diesem Tag noch immer kaum sichtbar. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie leben in abgelegenen Asylzentren, haben einen zu unsicheren Job, um einen Streik zu wagen, haben Angst vor der Polizei oder ku?mmern sich um ihre eigenen Kinder oder die Kinder anderer. Noch immer werden migrantische FLINTA-Personen aus dem Kampf für Frauen*rechte und dem Kampf für Migrant:innen ausgeblendet.
Genau gegen diesen Ausschluss kämpfen Women in Exile seit über 20 Jahren an. Women in Exile ist eine selbstorganisierte Initiative geflüchteter Frauen, die 2002 in Brandenburg entstand. Diese Art der Selbstorganisation versucht auch die NGO Brava aus Bern zu fördern. Und an unterschiedlichen Orten in der Schweiz gibt es oft kaum sichtbaren aber hartnäckigen, selbstorganisierten Widerstand. Deshalb schliessen wir uns im Fru?hjahr 2023 zusammen um unterschiedliche Stimmen und Erfahrungen zu vereinen – feministisch, antirassistisch, intersektional.
Info- und Vernetzungstour durch die Schweiz
Ziel ist es nicht nur, unterschiedliche Themen zu beleuchten, sondern auch, praktische Vernetzungen fördern und Wissensaustausch zu ermöglichen. Dafür planen Solidarité sans frontières (Sosf), Brava und Women in Exile in Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen eine Infotour durch die Schweiz – vom 25. Mai bis zum 1. Juni halten wir jeden Tag in einer anderen Stadt.
• Zürich: 25. Mai 2023, 19:00 Uhr, Streikhaus
• Luzern: 26. Mai 2023, 18:00 Uhr, HelloWelcome
• Basel: 27. Mai 2023, Gewerkshaftshaus
• Bern, 28. Mai 2023, 12:00 Uhr, im Dazw/schen
• Fribourg, 29. Mai 2023, 19:00 Uhr Fri-Son
• Fribourg, 30. Mai 2023, 12:15 Uhr, HET-S
• Lausanne, 31. Mai 2023, 19:00 Uhr, Espace Dickens
Schaffen wir gemeinsame Perspektiven gegen rassistische Isolation und patriarchale Unterdrückung. Wenn wir uns gegenseitig zuhören, uns austauschen, uns vernetzen, dann bilden wir dabei auch alternative Strukturen, die nicht nur etwas bekämpfen, sondern auch etwas Neues aufbauen.
Hast du Fragen oder willst du dich anschliessen? Dann kontaktierte sekretariat@sosf.ch