In der Schweiz leben und arbeiten mindestens 90'000 MigrantInnen ohne Aufenthaltsbewilligung (Sans-Papiers). Die meisten Sans-Papiers machen diejenigen Arbeiten, die sonst niemand machen will, weil sie anstrengend, unbeliebt und meist schlecht bezahlt sind. Die Frauen arbeiten in Privathaushalten als Putzfrauen, Babysitterinnen, Altenpflegerinnen, die Männer auf dem Bau, in der Gastronomie, Landwirtschaft und für Umzugsfirmen.
Mehr und mehr leben auch Minderjährige illegal in der Schweiz. In Zukunft ist aufgrund der massiv verschärften Bestimmungen für den Familiennachzug im neuen Ausländergesetz damit zu rechnen, dass noch mehr Kinder und Jugendliche in dieser unwürdigen Situation mitten unter uns leben müssen.
Wie leben diese Jugendlichen? Was denken sie über ihre Situation? Wo liegen die Hauptschwierigkeiten im Alltag? Welche Bewältigungsstrategien entwickeln sie? Wie könnten sie besser unterstützt werden? In Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle für Sans-Papiers in Basel führte die Hochschule für Soziale Arbeit der FH Nordwestschweiz ausführliche Interviews mit Jugendlichen ohne Aufenthaltsbewilligung durch. Im Zentrum der vorliegenden Publikation stehen die Resultate dieser Studie sowie die Porträts betroffener Jugendlicher.
Weitere behandelte Themen: Erfahrungsbericht eines Lehrers mit einer Sans-Papiers-Familie. Wie die "versteckten Kinder" der Saisonniers in den 1980er-Jahren zum Thema wurden und die staatlichen Schulen sich schliesslich für sie öffneten. Ökonomische und soziale Aspekte der zunehmenden Migration von Frauen. Die Entwicklung der Kinderrechte und ihre Bedeutung in Theorie und Praxis für Sans-Papiers-Familien. Schlussfolgerungen für Politik, Schule und Zivilgesellschaft.
Pierre-Alain Niklaus/Hans Schäppi
ca. 144 Seiten, Broschur, ca. Fr. 22.-, Euro 13.80
ISBN 978-3-85990-120-9
erscheint im März 2007
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