An Organisationen, die sich im Bereich Migrations- und Asylpolitik engagieren
An Frauenorganisationen,
weitere NGOs und Parteien
Bern, im November 2002
Vorbereitung einer nationalen Kundgebung am 15. März 2003
Liebe Engagierte
Während weltweit immer mehr Frauen, Männer und Kinder in der Migration den letzten Ausweg aus Unterdrückung, Krieg, Gewalt, Verfolgung und wirtschaftlichem Elend sehen, werden in ganz Europa asyl- und ausländerrechtliche Bestimmungen massiv verschärft. Und die Schweiz zieht kräftig mit.
Menschenrechte sind unteilbar; dafür stehen wir ein. Das neue Ausländergesetz (AuG), das nächstes Jahr im Parlament verabschiedet werden soll, würde diesen Grundsatz aber krass verletzen: Es schafft ein gesondertes Recht für Migrantinnen und Migranten aus Nicht-EU-Ländern, verweigert ihnen elementare persönliche Rechtsansprüche, zementiert rechtliche Ausgrenzung und legitimiert die gesellschaftliche Diskriminierung von Zugewanderten. Während das Freizügigkeitsabkommen eine weit gehende Gleichstellung von EU-Angehörigen mit SchweizerInnen anstrebt, verstärkt der Entwurf zum AuG die Ungleichheit von so genannten "Drittstaatangehörigen".
Gegen eine solche Zweiteilung des Rechts wollen und müssen wir in der breiten Öffentlichkeit unmissverständliche Zeichen setzen! Aus diesem Grund organisieren wir auf den 15. März 2003 in Bern eine nationale Kundgebung. Wir fordern weiter das Recht auf Asyl, ein nicht diskriminierendes Aufenthaltsrecht für alle, durchsetzbare Rechte für die Papierlosen, und wir machen die spezifische Situation von Migrantinnen, die besonderen Formen der Diskriminierung und Ausbeutung ausgesetzt sind, sichtbar.
Die Initiantinnen sind Vertreterinnen von Organisationen in den Bereichen Migrations-, Friedens-, Frauen- und Menschenrechtspolitik. Die geplante Kundgebung wird in der Berner Innenstadt stattfinden, mit kreativen Aktionen, RednerInnen aus dem In- und Ausland, Informationsständen und Musik. Die Bewilligung ist eingereicht.
In der Beilage findet Ihr unseren Aufruf zur Kundgebung mit den wichtigsten Forderungen. Ein ausführlicheres Manifest ist noch in Diskussion. Jetzt geht es darum, möglichst frühzeitig viele für die Unterstützung des Vorhabens und für eine aktive Beteiligung an der Demonstration zu gewinnen.
Wir laden Euch herzlich ein,
- den Aufruf zur Kundgebung als unterstützende Organisation mit zu unterzeichnen. Von den Mitunterzeichnenden erwarten wir einen Finanzierungsbeitrag von mindestens Fr. 100.—
- in Eurer Gruppe/Organisation zu überlegen, ob und wie Ihr mit einem kreativen Beitrag zur Aussagekraft der Kundgebung beitragen könntet
- die AktivistInnen in Eurem Umkreis frühzeitig über Eure eigenen Informationskanäle auf die Kundgebung hinzuweisen und zur Beteiligung aufzufordern
- die Informationen zur Kundgebung in der Euch möglichen Form (Website, Mailings, Beilage des Aufrufs in Versänden) weiter zu verbreiten.
Ausserdem:
Wer regelmässig über die Vorbereitung der Kundgebung "RECHTE statt SCHRANKEN" vom 15. März informiert sein will, kann sich auf unsere Mailing-Liste setzen lassen.
Auf unserer Website finden sich zudem ab sofort regelmässig die neusten Infos zum AuG - siehe auch Kampagne "Eine Kampagne von NGOs gegen das Konzept des neuen AusländerInnengesetzes (AuG)" - sowie zu den Kundgebungsvorbereitungen.
Für Euer Mitmachen und Eure aktive Unterstützung bedanken wir uns jetzt schon herzlich!
Mit freundlichen Grüssen
Die Kundgebungs-Vorbereitungsgruppe:
Anni Lanz, Sosf
Annemarie Sancar, cfd
Michèle Amacker, NOSOTRAS-WIR FRAUEN
Nadia Lamamra, Les Casse-rôles, Lausanne
Katja Schurter, FIZ
Stella Jegher, FemCo
Sandra Modica, Ladina Schleich, CCSI Fribourg, Mouvement des Sans-Papiers