Fr, 13. Juni 2014, 19:30 Uhr
Vernissage »Verbotene Kinder« in Bern
Musikalisch-szenische Lesung und Diskussion: Marina Frigerio und Musiker erzählen an diesem Abend auf ganz eigene Weise von den »verbotenen Kindern« und deren Biografien zwischen Italien und der Schweiz. Im Anschluss diskutiert die Autorin mit Vania Alleva (Co-Präsidentin Unia) und Ueli Leuenberger (Nationalrat) über die Folgen der Abstimmung gegen die «Masseneinwanderung« für die Migrations- und Arbeitsmarktpolitik in der Schweiz. Eintritt frei. Im Anschluss Apéro.
Casa d'Italia, Bühlstrasse 57, 3012 Bern, www.casaitalia.ch, 031 301 90 74.
Fr, 4. Juli 2014
Von Migranten und »verbotenen Kindern«
Eine musikalisch-szenische Lesung mit dem Trio C@ntastorie: Marina Frigerio und Musiker erzählen an diesem Abend auf ganz eigene Weise von den »verbotenen Kindern« und deren Biografien zwischen Italien und der Schweiz. Weitere Informationen folgen in Kürze. Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, 8001 Zürich, www.kulturhaus-helferei.ch, 044 250 66 16.
Unter dem Saisonnierstatut lebten mehrere tausend versteckte Kinder in der Schweiz – eingeschlossen daheim, ausgeschlossen vom Leben.
Armutszeugnis für die Schweizer Politik
Weil der Familiennachzug für die italienischen Saisonniers in der Schweiz verboten und auch für die meisten Jahresaufenthalter praktisch unmöglich war, standen sie vor der Entscheidung: entweder die Kinder »am Telefon aufwachsen« hören – oder aber sie mitnehmen, was bedeutete, sie vor den Behörden zu verstecken. Marina Frigerio (Bild) lässt diese »verbotenen Kinder« erzählen. Wie fühlt sich das an als Kind, die meiste Zeit eingeschlossen daheim und ohne Kontakt zu anderen Kindern, was macht eine solche Situation mit einer Familie, und wie findet man trotzdem seinen Weg?
Die Aufarbeitung ist für die ehemaligen Saisonnierkinder und ihre Familien dringend nötig. Was sich in ihren Geschichten offenbart, ist ein humanitärer Skandal, der sich tagtäglich, nebenan, mitten unter uns ereignet hat. Umso mehr ist es an der Zeit, dieses Thema ins Bewusstsein zu holen. Zumal die jüngste Volksabstimmung gegen die »Masseneinwanderung« gezeigt hat, wie schnell Errungenschaften in der Migrationspolitik wieder infrage gestellt werden können.
Presseecho
»Marina Frigerio widmet diesem wohl dunkelsten Kapitel in der Schweizer Geschichte der letzten fünfzig Jahre nun ein Buch. Sie hat Interviews mit den Betroffenen gemacht, mit heute Erwachsenen, die als Kinder im Untergrund leben mussten, in ständiger Angst vor der Fremdenpolizei, vor Denunziationen, vor Ausweisungen. Und Frigerio zeigt auf, wie diese seelische Pein sie für immer geprägt hat.«
Ralph Hug, work, 30. April 2014
Radio SRF2 strahlte in der Sendung »Kontext« einen Beitrag über die »Kastenkinder – versteckt und allein gelassen« aus. Hören Sie hier den Beitrag vom 21. April 2014.