Selina wurde zum ersten Mal politisiert, als nach den Herbstferien ihre Freundin nicht mehr ins Gymnasium zurückkehrte. Der Grund: Die Jugendliche wurde ausgeschafft. Rausgerissen aus dem Leben, das sie kannte und liebte. Es folgten viele weitere Politisierungsmomente in Selinas Leben, denn in der Asyl- und Migrationspolitik läuft vieles schief und ohne den nötigen menschlichen Kompass. Ausgebildet im Journalismus, in der Erwachsenenbildung und der Sozialpolitik arbeitete Selina jahrelang im Schweizer Asylwesen und versuchte hier stets das Beste für die Menschen herauszuholen. Heute ist sie für die Kommunikation und das Public Fundraising einer Organisation verantwortlich, die sich für die Gesundheit und Rechte von Frauen in diversen Ländern stark macht. Privat lebt Selina mit ihrer kleinen Familie in einer gemeinschaftlichen Wohnform auf dem Land. Wo immer möglich, setzt sie sich für Menschen mit Fluchterfahrung ein, sei es bei Solidarité sans frontières oder in ihrem Freundeskreis.