«Wenn es um Ausschaffungen geht, ist die Schweiz besonders eifrig»

Medienberichte
Le Courrier, 19.02.24

https://lecourrier.ch/2024/02/19/expulser-a-quel-prix/

 

Die Schweiz setzt alles daran, immer mehr Menschen abzuschieben und setzt dabei zunehmend auf gewaltvolle Ausschaffungen der Stufe 4. Sophie Guignard erklärt gegenüber Le Courrier, was sie damit bei den Betroffenen auslöst:

 

«Nicht nur muss die Schweiz nur 2.4% der in Europa gestellten Asylanträge bearbeiten, sie ist auch besonders eifrig bei der Ausschaffung von Personen», bedauert Sophie Guignard, politische Sekretärin von Solidarité sans frontières. Für sie haben die harten Abschiebungen eine abschreckende Funktion. «Diese Methoden hinterlassen tiefe Spuren bei den Personen, die sie erleiden, aber auch bei denen, die dabei sind oder davon hören. Es ist eine Form der Ermutigung, unterzutauchen oder anderswo Asyl zu beantragen.» Für Guignard sind die 35% der Ausreisen, die in den Statistiken des SEM als «freiwillig» bezeichnet werden, nicht wirklich freiwillig. «Diese Personen werden nicht physisch gezwungen, das Land zu verlassen, aber sie werden unter starkem psychologischen Druck dazu gebracht. Die Behörden sagen ihnen, dass sie im Falle der Nichtkooperation auf repressive Methoden zurückgreifen können.»